Missbrauch durch Werbetreibende

Jfsoftbrainswiki

Ohne Kommentar, dafür mit Quellenangabe: John Fekner via Wiki Commons

Reden wir hier doch mal über eine Geissel der modernen Gesellschaft – über Fernsehwerbung. Haben Sie sich auch schon gefragt, warum es immer mehr davon gibt und warum die immer lausiger wird? Ein Bedürfnis vonseiten der Konsumenten scheint es hierfür jedenfalls nicht zu geben. Mit schöner Regelmässigkeit kommen ja Studien heraus, die zeigen, dass die Fernsehwerbung die verhassteste aller Werbeformen ist.

Gut, als Ökonom könnte man nun einwerfen, ohne Werbung gäbe es die heutige Vielfalt von Fernsehprogrammen nicht und vor allem nicht gratis. Schliesslich ernähren sich die Privatsender ja fast ausschliesslich davon. Wer aber redet hier bitte von Vielfalt? Auf allen Kanälen läuft ja dieselbe Melange aus Reality- und Casting-Shows. Überall regieren diese moralgetränkten Serien US-amerikanischen Zuschnitts, zaghaft ergänzt durch seichtestes Infotainment. Dann gibt’s noch Sport, ja klar, und ein paar Spartenprogramme für narzisstisch verbogene Köche etwa und ein wenig Kultur. Und all dies Zeugs gibt’s nur, weil es auch Werbung gibt. Ist das nicht faszinierend?

Vor ein paar Jahren sah es noch so aus, als könnten wir wenigstens der Werbung einigermassen entrinnen. Mit der Digitalisierung kam das zeitversetzte Fernsehen, das uns erlaubte die Werbeblöcke zu überspringen. Doch das Imperium schlug zurück und erfand die Countdown-Spots, die herunterzählen, wann man wieder hinsehen kann. Es ersann die Split-Screens, die bei laufendem Programm einen Teil des Bildschirms für den Missbrauch durch Werbetreibende öffnen. Mittlerweile gibt es auch Laufbandwerbung, die unten am Bildschirm durchläuft und so weiter und so fort. Sowas lässt sich nicht mehr überspringen. Da kann ich nur raten: Leute, vergesst den ganzen Gratisscheiss und lasst es streamen!