App statt Einkaufszettel

Ich habe früher nie verstanden, wieso andere ihre Einkaufslisten in einer App speichern. Ich hatte meinen Einkaufszettel aus Papier und war damit sehr zufrieden. Die Lebensmittel listete ich jeweils anhand der Reihenfolge der Regale auf, damit ich möglichst zügig durch den Laden laufen konnte. Ich genoss es, den Zettel in der Mitte durchzureissen, wenn ich alles eingekauft hatte. Und das Beste daran: Er war nicht abhängig vom Akku meines Handys.

Bild: flickr.com // Olli Henze // CC BY-ND 2.0

Mein Papierzettel hatte aber auch seine Nachteile: Oft reizte ich die Papierfläche bis auf die letzte Ecke aus. Schräg geschriebene und verkehrte Wörter inklusive. Und wenn das Papier zu klein war, musste die Rückseite auch noch dran glauben. Zudem hatte ich immer öfters zwei, ja sogar drei Einkaufszettel. Bei der Arbeit kam mir vielleicht etwas in den Sinn, das ich dann nicht auf dem Zettel notieren konnte, der daheim auf dem Tisch lag. Manchmal notierte ich auch unterwegs etwas auf einem dritten Zettel, den ich in mein Portemonnaie steckte. Und natürlich gingen diverse Zettel auch immer wieder verloren.

Schliesslich beschränkte ich mich auf eine einzige Einkaufsliste, die ich in meinem Portemonnaie aufbewahrte. Das führte allerdings dazu, dass sie meist arg zerfleddert war, wenn sie endlich zum Einsatz kam. Manchmal vergass ich sie auch schlichtweg.

Einkaufen in Echtzeit

Irgendwann riss mir der Geduldsfaden und ich lud mir versuchsweise eine einfache Einkaufsapp aufs Handy. Fortan notierte ich alle meine Einkäufe in dieser App und checkte die Batterie meines Handys, bevor ich einkaufen ging. Die Liste war zwar nicht schlecht, aber ausbaufähig. Wollte ich beispielsweise ein Produkt in der Liste löschen, musste ich den entsprechenden Knopf genügend lange drücken, weil ich sonst nur im Bearbeitungsmodus landete. Durchstreichen auf einem Papier war immer noch einfacher. Also wechselte ich nach ein paar Wochen auf eine andere App.

Inzwischen würde ich meinen digitalen Einkaufszettel nicht mehr missen wollen. Gerade wenn ich mit meinem Freund einkaufe, ist es unheimlich praktisch, wenn ich die Einkaufsliste mit ihm teilen und sie in Echtzeit synchronisieren kann. Das hilft sogar, wenn wir einander im Supermarkt verlieren: Denn anhand des letzten Lebensmittels, das gelöscht wurde, können wir erraten, wo sich der andere befindet. Und wir müssen uns nicht mal gross absprechen, wer was holen geht.

Eine einmal geteilte Liste kann ich natürlich immer wieder aktualisieren und ergänzen. Das ist perfekt für WGs oder Paare, die zwei Haushalte führen. Nicht zuletzt muss ich meine Liste nicht immer wieder komplett neu erstellen, sondern kann auf bereits eingetragene Produkte zurückgreifen und sie mit einem Klick wieder aktivieren.

Hoffentlich verliere ich mein Handy vor dem nächsten Einkauf nicht.