Zu Beginn hier mal eine kleine Frage: Warst Du überrascht, als letzte Woche bekannt wurde, dass Whatsapp in Zukunft doch Nutzerinformationen an Facebook liefern wird? Beim Verkauf von Whatsapp wurde das zwar noch ausgeschlossen, aber schliesslich hat Facebook vor zwei Jahren einen zweistelligen Milliarden-Betrag gezahlt. Ausserdem hatte sich Mark Zuckerberg, Gründer und Mehrheitsbesitzer von Facebook, Anfang 2016 entschieden, kein Geld mehr für Whatsapp zu verlangen. Irgendwie muss sich der Kauf ja rentieren …

Hier gibt Facebook uns die Möglichkeit das eigene Profil zu „schärfen“. Damit man uns noch besser übers Ohr hauen kann. Wie grosszügig.
Möglichst wenig wissen?
Da spielt es ja auch keine Rolle, was früher mal gesagt wurde. So wird Jan Koum, Gründer von Whatsapp, folgendermassen zitiert: „Unser Modell basiert ja eben nicht darauf, möglichst viel über unsere Nutzer zu wissen und Daten zu sammeln. Wir kennen nur seine Telefonnummer. Aber wir speichern die Nachrichten nicht. […] Wir wollen so wenig wissen wie möglich.“ Was soll man da noch sagen?
Das brennende Loch im Portmonnaie
So gibt es für den Verkauf an Facebook nur zwei mögliche Gründe: Entweder liegt bei Jan Koum ein akuter Fall von multipler Persönlichkeitsstörung vor, oder der Wunsch, nicht mehr in der Suppenküche essen zu müssen, war zu gross. Auf jeden Fall sollte man den Vermerk auf Wikipedia, wie kritisch sich Koum zu Online-Werbung geäussert haben soll, ersatzlos streichen.
Mehr Wissen ist das neue Schwarz
Und was hat der Datenaustausch nun für Folgen? Sie wissen mehr über uns. Einen kleinen Einblick in das, was Facebook mit diesen Daten macht, kann man sich anschauen, wenn man ein Facebook-Konto besitzt. Auf der Seite www.facebook.com/ads/preferences ist zumindest ein kleiner Teil desjenigen Profils sichtbar, das Facebook über die eigene Person erstellt hat. Schau Dich um, das kann lustig sein. Oder auch erschreckend. Das bleibt jedem selbst überlassen. Beispielsweise habe ich nicht gewusst, dass ich mich für Berbersprachen interessiere.
Da werde ich dann auch noch aufgefordert, Verbesserungen anzubringen – sozusagen mein Profil zu schärfen. Für wie bescheuert halten die mich eigentlich?