Hallo und willkommen im 2016. Was es uns wohl bringen mag? Ich jedenfalls wünsche Ihnen alles Gute, Berge von Likes und Horden von Followern. Die Chancen dafür stehen gut und mehr noch: Laut glaubhaften Quellen soll es insbesondere wirtschaftlich wieder rasant vorwärtsgehen. Der Bitcoin zum Beispiel wird ein wahres Kursfeuerwerk lostreten. Es werden endlich viele lahme Zeitungen hops gehen und durch agile Blogs ersetzt. Die IT-Multis werden wieder Gewinne scheffeln, die dem Staatsbudget eines durchschnittlichen osteuropäischen Landes entsprechen.
Aber auch für gute Unterhaltung wird gesorgt sein. Das Kalifat hat angekündigt, uns auch heuer via seinen Distributionspartner Youtube mit packenden Meuchelvideos zu versorgen. Pinterest will im Gegenzug und als Ausgleich sozusagen seine Abteilung für flauschige Haustiere massiv ausbauen. Und, noch eine gute Nachricht für die wachsende Gruppe der einfachen Gemüter: Die Weltorganisation der privaten TV-Sender hat mit grossem Mehr an ihrer letzten Vollversammlung beschlossen, dieses Jahr noch grössere Anstrengungen dahingehend zu unternehmen, ihre Sendeformate frei von jeglicher geistigen Herausforderung zu halten.
Als religiös veranlagter Mensch und Konsument schöpft man Zuversicht aus der Prophezeiung, dass im Herbst die siebte Reinkarnation des iPhones erscheinen wird. Als Chinese, darf man sich auf den Fortschritt freuen, den Millionen von Uber-Fahrern übers Land bringen. Als Twitterer hat man es sowieso gut, weil einem Herr Trump dort weiterhin und noch verstärkt die Welt in 140 Zeichen erklären wird. Apropos: Das Darknet eröffnet demnächst einen Store, in dem willige Politiker zum Kauf angeboten werden.
Sie sehen: Die Welt liegt uns zu Füssen – treten wir drauf!