Ich lag die letzten paar Tage mit einer Angina im Bett. Halsschmerzen, Schluckbeschwerden, Krankheitsgefühl – das volle Programm. Essen konnte ich kaum. Hunger hatte ich auch keinen. Um mich abzulenken, durchforstete ich Kochvideos auf Youtube. Sozusagen als Ersatznahrung.
Zwischen endlosen Monologen ohne Handlung, chaotischen Köchen oder semi-professionellen Cooking-Homestorys blieben ein paar wenige Videos in meiner Erinnerung hängen: Beispielsweise dasjenige einer Inderin, die vier Bananen, Palmzucker, Kokossaft und Gerstengrassaft-Pulver zu einem Smoothie mixt, um dann zu kommentieren, dass sie den Geschmack von Bananen eigentlich nicht mag (nichtsdestotrotz hat sie stets welche geschnitten im Tiefkühler parat).
Kochvideos mit Stil
Weiter fielen mir die sehr schön gemachten Videos von Green Kitchen Stories und Deliciously Ella auf. Allerdings wären letztere besser, wenn die nette Ella nicht ständig betonen würde, wie „amazing“ und „healthy“ alles sei, was sie zubereitet. Da bietet die Britin Nigella Lawson mit ihren Rezepten wie Choco-Hoto-Pots eine wohltuende Alternative, gemischt mit einer ordentlichen Portion Sex-Appeal. Faszinierend fand ich zudem dieses minimalistische koreanische Kochvideo, das praktisch ohne Ton auskommt und damit völlig aus dem Rahmen der vielen Selbstdarsteller fällt.
Inzwischen bin ich wieder gesund und habe auch wieder Lust zu essen und zu kochen. Sicher werde ich mir auch in Zukunft noch ab und zu ein Kochvideo auf Youtube ansehen. Auch wenn es definitiv einfacher ist, zum Buch oder zum Online-Rezept zu greifen, statt in einem Heuhaufen schlechter Darsteller eine Perle rauszufiltern.