Automaten sind manchmal ein wahrer Segen. Zum Beispiel in der Migros, wenn ich bezahlen will. Dort habe ich die Wahl: Ich kann entweder Schlange stehen. Der Kassiererin (oder dem Kassierer) dabei zusehen, wie sie meine Waren nacheinander über den Scanner schiebt. Zuhören, wie sie mir im immer gleichen monotonen Tonfall die immer gleichen Fragen stellt: „Haben Sie die Cumulus-Karte?“, „Wollen Sie ein Säckli?“, „Sammeln Sie Bons?“ Danach hektisch meine Einkäufe einpacken, weil hinter mir schon wieder der nächste wartet. Oder ich scanne meine Einkäufe selbst, packe sie in Ruhe ein und muss keine nervigen Fragen beantworten.
Was in der Migros und im Coop funktioniert, hat aber noch nicht überall Einzug gehalten. Im Kino beispielsweise stehe ich immer noch Schlange, um mein Ticket zu kaufen (es sei denn, ich kaufe es online). Das Schlimme dabei: Ich muss mich als Kinogängerin mit einem Nicht-Touchscreen rumschlagen, auf dem mir die nette Dame auf der anderen Seite die freien Plätze anzeigt. Unzählige Male an diesem Abend sagt sie: „Die Leinwand ist gelb. Die gelben Plätze sind noch frei, die blauen besetzt“.
Statt dass ich meine Plätze per Touch auswählen kann, muss ich ihr erklären, wo ich gerne sitzen möchte. Was durchaus zu Missverständnissen führen kann. Hinzu kommt, dass es Menschen gibt, die sich nicht entscheiden können, was die Warteschlange verlängert: „Wo möchtest du sitzen, Schatz? Ach nein, das ist zu weit vorne. Wollen wir nicht lieber dort drüben hin?“ Oder so ähnlich.
Automaten im Kino?
Wieso also, liebe Kinobesitzer, stellt ihr nicht einfach ein paar Automaten auf? Dann könnte sich jeder selbst bedienen und sein Ticket auf dem Screen auswählen. Es gäbe vermutlich keine langen Schlangen mehr. Jeder könnte in seinem Tempo sein Ticket kaufen.
Aber klar, so einfach ist es nicht. Ein solches System muss damit umgehen können, wenn fünf Personen praktisch zeitgleich den gleichen Platz auswählen. Ganz billig wird es auch nicht sein. Und als wäre das nicht genug, muss sich das betreffende Kino dann vermutlich den Vorwurf gefallen lassen, es wolle nur Arbeitsplätze sparen. Wie Migros und Coop auch.
Trotzdem – wären wir nicht alle letztlich glücklicher damit? Die Frau hinter der Kasse genauso wie der Kinogänger? Wer Zweifel hegt, sollte dieses Buch hier lesen. Und sich an einem Samstagabend kurz vor Filmbeginn in einer grösseren Schweizer Stadt ein Kinoticket kaufen. Viel Spass auch.