Mobiler Irrgarten

Haben Sie schon einmal mit Ihrem Handy über ticketcorner.ch ein Ticket gekauft? Ich habe es letztens versucht und ich rate Ihnen wärmstens davon ab. Es ist ein Gebastel sondergleichen.

Labyrinth

Mobil unterwegs zu sein ist nicht immer einfach. (Quelle: flickr.com // vgm8383 // CC BY-NC 2.0)

Beim Login fängt alles an. Dort stehen drei Optionen zur Verfügung: Einloggen via externe Login-Verbindung, also Google, Facebook und Co.  (nein, ich will meine Freizeitpläne nicht ungefiltert ins Silicon Valley übermitteln), einloggen mit einem bestehenden Account (habe ich nicht) oder einen neuen Account anlegen (ok, mache ich).

Es folgt der übliche Rattenschwanz an Infos, den man bei solchen Gelegenheiten angeben muss: Anrede, Name, Adresse, Geburtsdatum (Gott sei Dank mit Drop-down-Menü), Land sowie Handynummer und E-Mail-Adresse (beides obligatorisch. Hrmpf.). Zähneknirschend setze ich zudem das Häkchen bei „Bitte senden Sie mir Ihren Newsletter nicht zu, sondern nur eine Auftragsbestätigung“.

„Sorry. Dieser Benutzername ist vergeben“

Nun kann ich einen Benutzernamen und ein Passwort definieren. Immerhin muss letzteres nur zwei Zeichen lang sein, was zwar sicherheitstechnisch äusserst fragwürdig ist, aber gut, ich will mich ja nicht beklagen.

Währenddessen läuft die Sanduhr. Mir bleiben noch 26 der total 38 Minuten.

Ich habe meine Logindaten definiert und klicke auf „Weiter zur Zahlungsart“. „Der von Ihnen eingegebene Benutzername ist vergeben“ leuchtet es mir rot entgegen. Ah. Hätten sie das nicht früher prüfen können?

„sdkjfsaldkf“ ist auch ein Benutzername

Ich fange noch mal von vorne an. Ok, nicht ganz. Glücklicherweise sind alle Daten noch da, nur das Passwort wurde sinnigerweise gelöscht. Ich starte erfolgslos einen zweiten Versuch. Beim dritten Versuch gebe ich nur einen neuen Benutzernamen ein und lasse die beiden Passwort-Felder absichtlich leer.

„Bitte geben Sie ein Passwort ein“ und „Bitte bestätigen Sie Ihr Passwort“ heisst es diesmal. Kein Hinweis, ob der eingegebene Benutzername bereits existiert oder nicht. Nun denn. Fortan heisse ich „sdkjfsaldkf“. Mein (mehr als zwei Zeichen langes) Passwort akzeptiert die Software ebenfalls. Sehr gut.

Weitere fünf Minuten sind vergangen.

Nun kann ich die endlich Zahlungsart auswählen. Ich versuche es mit der ID der Postfinance Card. Doch das Zahlenfeld, in dem ich die ID eingeben muss, ist eine Ziffer zu kurz.

Ich kann es nicht glauben. Ich versuche es dreimal, prüfe die Nummer fünfmal. Nichts zu machen. (Später werde ich feststellen, dass diese Eingabe einwandfrei funktioniert. Dass es sogar noch Platz für zwei, drei weitere Ziffern hätte. Aber an diesem Tag funktioniert es nicht. Warum auch immer).

Gutes, altes Notebook

Mir reichts. Ich breche den Vorgang ab. Schlafe eine Nacht darüber. Logge mich am nächsten Tag via Notebook in meinem nagelneuen Account ein, wähle diesmal die Optionen  „Print@home“ und „per E-Rechnung“ und drei Minuten später habe ich die Bestätigung in meinem Postfach.

Geht doch.