Die Ohren des FBI fliegen immer mit

Ja, eigentlich wollte ich heute ein paar Zeilen über Orange loswerden und der Firma beim Neustart alles Gute wünschen. Sie hat es auch nötig. Der Ruf ist freundlich gesagt durchzogen und wenn sie mir als Kunden ein SMS mit einem Link schickt, der auf die bevorstehende tolle Veränderung aufmerksam macht, dann bringt es diese Klitsche fertig, dass sich ihre Werbevideos von meinem Smartphone nicht abspielen lassen. Also business as usual bei Orange. Immerhin bleibt sich dieses Unternehmen bis zum Schluss treu…

Foto eines Warteraums vor einem Flugzeug-Terminal.

Das FBI hat seine Augen und Ohren überall. Wir können gespannt sein, wer das nächste Sicherheitsrisiko wird.

Grenzwertiger, schlechter Scherz
Es gibt aber Wichtigeres zu berichten. Vor ein paar Tagen musste Chris Roberts, ein Experte für Sicherheitsfragen in modernen Flugzeugen, feststellen, dass das FBI keinen Spass versteht. In einer Mitteilung in Twitter erlaubte er sich einen Scherz, der die Bundespolizei veranlasste, ihm während zwei Stunden Fragen zu stellen. Er schrieb in diesem Tweet, er wolle jetzt mal ein wenig mit der Software der Passagiermaschine rumspielen, in der er gerade selbst sass.

„Nein, lassen sie uns doch ihren Laptop tragen“
Diesen Tweet hatte man bei den Sicherheitsbehörden offensichtlich abgefangen. Die freundlichen Polizisten in Anzügen hielten es sodann für nötig, Rogers bei seiner Ankunft gleich am Terminal abzuholen und ihm eine kostenlose Fahrt in die Zentrale zu offerieren.  Es blieb aber nicht bei dieser Höflichkeit. Das FBI erlöste ihn von seinem Gepäck und nahm ihm bis auf sein Telefon alle elektronischen Geräte ab. Bis heute hat er sie nicht zurückbekommen.

Motiv unbekannt
Rogers dürfte seine eigenen Vermutungen haben, wieso er diese Vorzugsbehandlung bekommen hatte. Er sei nach eigenen Angaben vor zwei Monaten vom FBI aufgefordert worden, über gewisse Sicherheitslücken in Flugzeugen nicht mehr zu berichten. Er hingegen ging damit an die Presse und bekam Sendezeit bei CNN und Fox. Die gleiche Fluggesellschaft, mit der er vorher flog, verweigerte Rogers später den Zutritt zum Flugzeug. Na klar, aus Sicherheitsgründen.

Was war die Botschaft?
Es lässt sich nur schwer beurteilen, ob es sich hier um eine Retourkutsche, einen Wink mit dem Zaunpfahl oder Alarmismus handelt. Offensichtlich ist hingegen, dass Sicherheitsbehörden ihre offenen Ohren auf jedes Gleis legen und in kurzer Zeit den Standort ermitteln können. Es ist nur eine Frage des Willens und des Geldes. Und nicht zu vergessen: Das FBI ist in solchen Fragen so humorlos wie ein Partyclown auf Alkoholentzug.

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