
Whack A Mole – Schlag den Maulwurf: Mit den Propaganda-Konten der ISIS zu spielen kann zwar Spass machen, ist aber nur ein netter Zeitvertreib.
„We, Anonymous around the world, have decided to declare war on you the terrorists“ offenbarte das Hackerkollektiv Anonymous im Januar 2015 in seiner eigenen, leicht martialischen, Art. Dieser Ankündigung hat die lose Gruppe von Informatik-Experten jetzt taten Folgen lassen. Gemäss eigenen Angaben hat sie 800 Twitter-Konten entführt, gelöscht oder aufgedeckt, über die Propaganda für den ISIS verteilt wurde. Ausserdem hat die Gruppe weitere dubiose Twitter-Konten identifiziert, die nach dem Löschen von 1500 Konten (durch das Unternehmen Twitter selbst) neu angelegt wurden.
Schlag den Maulwurf
Anonymous wollte gemäss eigener Aussage mit diesen Aktionen nicht die Arbeit der Regierungen erledigen, sondern nur zeigen, dass es einfach wäre, dies zu tun. Und man fragt sich, warum also die Behörden so wenig unternehmen. „Sie können oder wollen nicht“, vermutet das Hackerkolektiv. Mit zweiterem dürfte es wohl recht haben: Es ist nicht schwer Social Media-Konten zu identifizieren und zu löschen. Was diese Aktionen aber auch zeigt: Es ist auch nicht schwer, einfach wieder neue Konten zu eröffnen… Das erinnert mich an Whack A Mole. Kennen Sie das Spiel?
Gegen Ideologien helfen keine Exekutionen
Ich unterstelle Anonymous vorläufig guten Willen. Nur: Auf die Propaganda einfach den Deckel drauf zu halten ist nutzlos, denn das wäre reine Symptombekämpfung. ISIS ist weniger eine terroristische Organisation, als eine Bewegung oder Ideologie. Und Ideologien können nicht erschossen werden (frei nach Hermann Jelinek). Löschen nützt aber auch nichts.